Dienstag 05 Oktober 2021, 18:00

Dritter Jahrestag der Grundsatzvereinbarung zwischen FIFA und Europarat

Heute jährt sich die Unterzeichnung einer speziellen Grundsatzvereinbarung zwischen der FIFA und dem Europarat zum dritten Mal. In der Vereinbarung wurde die Zusammenarbeit in mehreren Bereichen geregelt, darunter die Förderung der Menschenrechte sowie gute Unternehmensführung im Fussball. Inzwischen hat sich die Partnerschaft weiterentwickelt und erstreckt sich auch auf die unermüdlichen Bemühungen der FIFA, für Transparenz und Integrität im Sport zu sorgen. 

FIFA.com blickt zurück auf einige Höhepunkte der Partnerschaft, in deren Rahmen Ziele gesteckt wurden, die dem Aufbau robuster Systeme und der Erweiterung der Möglichkeiten bei der Bekämpfung einiger großer Probleme für die Sportintegrität dienen. 

Kriminalitätsbekämpfung

2019 gehörte die "Group of Copenhagen" (GoC) des Europarats, ein Netzwerk nationaler Plattformen, zu den wichtigsten Akteuren der Integritätsarbeitsgruppe für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™, deren Aufgabe es war, das Turnier auf verdächtige Aktivitäten zu überwachen, die dessen Integrität möglicherweise gefährden könnten. 

Der Europarat und die "Group of Copenhagen" leisteten dann einen Beitrag zu mehreren Ausgaben des globalen FIFA-Integritätsprogramms, mit dem die Mitgliedsverbände weltweit bei der wirksameren Bekämpfung von Korruption und Spielmanipulation unterstützt werden. Dadurch wurde die Zusammenarbeit mit dem UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), einer weiteren Organisation, mit der die FIFA wichtige Beziehungen pflegt, zusätzlich untermauert. 

Im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung im Sport hat die FIFA einen wertvollen Beitrag zum Programm "Keep Crime out of Sport" (KCOOS+) des Europarats sowie zum Pilotprojekt "Global Football Alert Analysis Workshop" geleistet. Letzteres, eine Initiative mehrerer Interessengruppen, profitierte von einem breiten Spektrum von Expertenbeiträgen und förderte den Informationsaustausch zu einer Reihe spezieller Problematiken im Zusammenhang mit Spielmanipulation. 

Die Initiative "Football Local Alerts Global Strategy" (FLAGS), die ebenfalls aktiv von der FIFA unterstützt wird, baut auf dem Pilotprojekt "Global Football Alert Analysis Workshop" der "Group of Copenhagen" auf und zielt darauf ab, die Beteiligten vor Spielmanipulationsversuchen zu warnen. Nach der Erkennung von auffälligen Spielen analysiert FLAGS auch frühere Warnungen und überwacht die Teams für acht Monate.

Kinderschutz 

Jeder und jede im Fussball hat das Recht, vor Belästigung, Misshandlung und Ausbeutung in Form von körperlichem, sexuellem und emotionalem Missbrauch, Vernachlässigung oder Mobbing geschützt zu werden. Zu diesem Zweck und um am Fussball beteiligte Kinder und schutzbedürftige Erwachsene zu schützen, hat die FIFA 2019 das Programm "FIFA Guardians" ins Leben gerufen. Dieses Programm bietet ein Instrumentarium mit Anleitungen und technischer Unterstützung für die 211 FIFA-Mitgliedsverbände, damit diese präventive Schutzmaßnahmen in allen Bereichen überprüfen und einbinden können. Das Kinderschutzprogramm "FIFA Guardians" wurde mit Unterstützung einer Expertenarbeitsgruppe entwickelt, der auch Vertreter des Europarats angehörten. Das Anfang des Jahres lancierte und gemeinsam mit der Open University und Kinderschutzexperten entwickelte FIFA-Guardians-Diplom "Kinderschutz im Sport" zielt auf eine Professionalisierung der Rolle des Kinderschutzbeauftragten im Fussball ab. Das Bildungsprogramm wird weltweit bereits von mehr als 2000 registrierten Nutzern absolviert.

Darüber hinaus beteiligt sich die FIFA an der Initiative "Start to Talk", einer Handlungsaufforderung für staatliche Behörden und die Sportbewegung, den sexuellen Missbrauch von Kindern zu stoppen. 

Für die Zukunft sind noch weitere Projekte geplant. Die FIFA setzt sich für die Schaffung einer internationalen Sportaufsichtsstelle ein, eine Initiative mehrerer Sportorganisationen, Regierungen und Agenturen, deren Gründung für Anfang 2022 anvisiert wird. 

Sicherheit bei Fussballspielen

In gut einem Jahr steht das größte Fussballturnier der Welt an, und die FIFA hat sich im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ monatelang mit dem Europarat abgestimmt und dessen technisches Kooperationsprojekt mit Katar unterstützt. Dieses Projekt unterstützt die vollständige Angleichung der Richtlinien und Praktiken des Gastgeberlandes an die Standards des Europarates betreffend Sicherheit, Schutz und Dienstleistungen bei Fussballspielen. 

Die Zukunft

Für die Zukunft haben die FIFA und der Europarat mehrere wichtige Bereiche der Zusammenarbeit ins Visier genommen, in denen sie sich weiter engagieren wollen, auch im Rahmen der formellen Strukturen der Sportkonventionen des Europarats. Unter anderem wird die FIFA als willkommener Beobachter in den beiden Komitees für Sicherheit und Schutz, insbesondere im Ständigen Komitee für Zuschauergewalt und im Komitee der Saint-Denis-Konvention, sowie als Beobachter im neuen Macolin-Komitee vertreten sein, das im Rahmen der Konvention des Europarats über die Manipulation von Sportwettbewerben eingerichtet wurde, dem einzigen rechtlich bindenden internationalen Vertrag über Spielmanipulationen.