Mittwoch 06 Oktober 2021, 03:00

Drei "Clásicos" und entscheidende Duelle in Südamerika

  • In der Südamerika-Zone stehen drei Spieltage an

  • Brasilien hat sich abgesetzt und die Verfolger wollen ihre Position festigen

  • Die Teams am Tabellenende können sich keine Fehler mehr erlauben

Die Qualifikation der Südamerika-Zone für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ könnte im Oktober entscheidende Ergebnisse liefern, denn es stehen drei Spieltage an, darunter auch der 5. Spieltag der Hinrunde, der jetzt nachgeholt wird. Unter den 15 Spielen stechen drei Clásicos heraus, zwei davon unter Beteiligung Uruguays. FIFA.com fasst die wichtigsten Ereignisse für Sie zusammen.

Spielplan

Donnerstag, 7. Oktober (11. Spieltag) Paraguay – Argentinien Uruguay – Kolumbien Venezuela – Brasilien Ecuador – Bolivien Peru – Chile Sonntag, 10. Oktober (5. Spieltag) Bolivien – Peru Venezuela – Ecuador Kolumbien – Brasilien Argentinien – Uruguay Chile – Paraguay Donnerstag, 14. Oktober (12. Spieltag) Bolivien – Paraguay Kolumbien – Ecuador Argentinien – Peru Chile – Venezuela Brasilien – Uruguay

Können die Verfolger aufschließen?

Brasilien führt die Tabelle mit komfortablem Vorsprung an, hat jedoch zwei harte Duelle vor sich, nämlich ein Auswärtsspiel in Kolumbien und ein Heimspiel gegen Uruguay, einen schweren Gegner, obwohl Brasilien die letzten beiden Partien im Rahmen der WM-Qualifikation für sich entscheiden konnte. Davor trifft die Canarinha noch auf Venezuela, ein Team, das seinen Rhythmus noch nicht gefunden hat und darüber hinaus auf zwei Leistungsträger wie Salomón Rondón und Jefferson Savarino verzichten muss. Das zweitplatzierte Argentinien hat sich in letzter Zeit in Hochform präsentiert, bekommt es mit Paraguay, Uruguay und Peru allerdings mit drei starken Gegnern zu tun. Die beiden Letztgenannten empfängt die Albiceleste zwar in Buenos Aires, aber die Celeste ist auf dem Vormarsch und die Peruaner verfügen über weit mehr Potenzial, als ihr derzeitiger Punktestand vermuten lässt. Uruguay wird die berühmte Garra Charrúa in die Waagschale werfen müssen, denn das Team trifft zu Hause auf Kolumbien und muss dann beide Clásicos auswärts bestreiten. Drei gute Ergebnisse würden das Team in der Qualifikation ein gutes Stück voranbringen. Sicherlich sind den Uruguayern die Risiken bewusst, die die Oktoberspiele mit sich bringen, andererseits können sie aber wieder auf Luis Suárez und Edinson Cavani zählen, die im September nicht dabei waren.

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Die Lage im Mittelfeld

Ecuador belegt aufgrund der besseren Tordifferenz vor Kolumbien den letzten direkten Qualifikationsplatz. Nun hoffen die Ecuadorianer jedoch, ihre Position weiter festigen zu können. Schließlich spielen sie mit Bolivien zu Hause und Venezuela auswärts gegen die beiden Schlusslichter, bevor es dann in Barranquilla in das wichtige Duell gegen die Cafeteros geht. Kolumbien wartet bereits gespannt auf dieses Duell, und zwar einerseits aufgrund der Tabellensituation und andererseits aufgrund der 1:6-Niederlage in Quito in der Hinrunde. Allerdings müssen die Kolumbianer Spiel für Spiel denken, denn vorher stehen an diesem entscheidenden Dreifachspieltag noch das Auswärtsspiel gegen Uruguay und das Heimspiel gegen Brasilien an. Torjäger Miguel Borja fällt zwar verletzungsbedingt aus, dafür kehrt jedoch Duván Zapata ins Team zurück. Dahinter und damit derzeit auf keinem Qualifikationsplatz, rangiert Paraguay, das bisher unbeständige Auftritte zu verzeichnen hatte. Das Team empfängt zunächst Argentinien und muss dann in Chile und Bolivien antreten. Unabhängig von der derzeitigen Tabellensituation sind das immer schwere Auswärtsspiele. Bei der Albirroja kehrt Miguel Almirón ins Team zurück. Er dürfte eine wichtige Rolle in einem Angriff spielen, dem es an Tiefe und Toren mangelt.

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Letzter Aufruf?

Peru zeigte zwar im September eine ansprechende Leistung, es fehlen jedoch noch deutliche Ergebnisse, die das Team nun zu Hause gegen Chile und in Buenos Aires gegen Argentinien liefern könnte. Dazwischen steht noch die Reise nach Bolivien an, wo man bei den letzten beiden Gastspielen gewinnen konnte. Die Blanquirroja braucht eine Rückrunde, die mindestens so gut ist wie die in der Qualifikation für Russland 2018. Für Chile stellt sich die Situation noch prekärer dar, denn das Team hat seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen und muss im Clásico del Pacífico auf Arturo Vidal, den besten Torschützen, verzichten. La Roja rangiert derzeit mit sechs Punkten Rückstand auf den Playoff-Platz auf Rang acht und führt damit die Teams an, die keinen Spielraum für Fehler mehr haben. Heimsiege gegen Paraguay und Venezuela dürften entscheidend sein, um die Hoffnung aufrechtzuerhalten. Bolivien bestreitet alle drei Spiele in Höhenlagen – ein vertrautes Szenario für die Spieler. Nach dem Auswärtsspiel gegen Ecuador in Quito stehen zwei Heimspiele gegen Peru und Paraguay in La Paz an. Doch auch die Bolivianer brauchen dringend Punkte, und die Tore von Marcelo Moreno Martins reichen nicht aus, um das Blatt noch zu wenden. Genau wie bei Chile sind sechs Heimpunkte praktisch Pflicht. Für Venezuela, das auf viele hochkarätige Spieler verzichten muss, sieht die Lage düster aus. Zwar stehen für das Team zwei Heimspiele in Folge an, im ersten heißt der Gegner jedoch Brasilien, das bisher alle acht WM-Qualifikationsspiele auf venezolanischem Boden gewonnen hat. Zum Abschluss müssen die Venezolaner in Santiago gegen Chile antreten. An diesem Spielort haben sie nur vier von 21 möglichen Punkten geholt.

Lionel Messi and Angel Di Maria celebrate an Argentina goal

Statistik

22 – Seit so vielen Länderspielen ist Argentinien ohne Niederlage. Zum letzten Mal mussten die Argentinier sich im Juli 2019 im Halbfinale der Copa América gegen Brasilien geschlagen geben (0:2). In der WM-Qualifikation bringt das Team es auf eine Positivserie von zwölf Spielen ohne Niederlage und hat seit März 2017 (0:2 gegen Bolivien in La Paz) nicht mehr verloren. 48 – So viele Jahre sind seit Kolumbiens einzigem Sieg gegen Uruguay im Rahmen der WM-Qualifikation vergangen. Im Juli 1973 erreichten die Kolumbianer dank eines Treffers von Willington Ortiz ein 1:0. Seitdem gab es zwei Unentschieden und fünf Niederlagen, die letzten vier in Folge. 3 – Die Siegesserie, die Chile im sogenannten Clásico del Pacífico gegen Peru verbuchen kann. Sie begann mit einem 4:3 im Oktober 2015 in Lima. Die weiteren Siege auf peruanischem Boden konnten die Chilenen 1985 (1:0) und 2009 (3:1) einfahren.