Montag 08 Februar 2021, 11:27

Die Löwen verteidigen ihren Thron

  • FIFA.com fasst die CAF Afrikanische Nationen-Meisterschaft zusammen, die mit der erfolgreichen Titelverteidigung Marokkos endete

  • Mali wurde Zweiter und Guinea Dritter

  • Bei dem Turnier dürfen nur Spieler antreten, die in den Ligen ihres Heimatlandes spielen

2018 hatte Marokko im eigenen Land den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal gewonnen, bei dem nur Akteure spielberechtigt sind, die einem Klub in ihrem Heimatland angehören.

Im Finale am 7. Februar setzten sich die Löwen vom Atlas-Gebirge nun auch bei der diesjährigen Turnierauflage mit 2:0 gegen Mali durch. Guinea gewann das Spiel um Platz drei mit dem gleichen Resultat gegen Gastgeber Kamerun. Wir haben die wichtigsten Fakten zum Turnier zusammengestellt.

Der Titelträger

Marokko gelang es als erstem Land in der Turniergeschichte, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Die Nordafrikaner beeindruckten mit einem nahezu perfekten Turnierverlauf. Der einzige kleine Schatten war das torlose Remis gegen Ruanda am zweiten Spieltag der Gruppenphase. Insgesamt kassierte Marokko nur drei Gegentore. Besonders beeindruckend war indes die Angriffsabteilung des Teams. Torschützenkönig des Turniers wurde mit fünf der 15 Treffer Marokkos Soufiane Rahimi, der auch als bester Spieler ausgezeichnet wurde. Der Flügelmann von Raja Casablanca traf allerdings im Finale nicht. Hier brillierte in erster Linie Torhüter Anas Zniti, der sich mit beeindruckenden Paraden die Auszeichnung Man of the Match verdiente.

Der Zweitplatzierte

Mali hingegen beeindruckte auf dem Weg ins Finale insbesondere mit seiner überaus soliden Defensive. Obgleich das Team in sechs Spielen nur drei Mal traf, reichte es zum Finaleinzug. Das Viertelfinale gegen Kongo und das Halbfinale gegen Guinea hatte Mali (nach torlosen Remis) jeweils erst im Elfmeterschießen gewonnen. Doch diese Partien forderten ihren Tribut und so hatten die Adler im Finale der Durchschlagskraft der gegnerischen Stürmer nicht mehr genug entgegenzusetzen.

Statistik

2– Mit dem zweiten Titelgewinn bei der CAF Afrikanischen Nationen-Meisterschaft zog Marokko mit der DR Kongo als erfolgreichster Nation gleich. Mali musste sich nach der Turnierauflage 2016 in der DR Kongo zum zweiten Mal mit Platz zwei zufriedengeben.

Hätten Sie's gewusst?

Ein Löwenrudel triumphiert, ein anderes wird gezähmt: Kamerun richtete ein gut organisiertes Turnier aus, doch auf dem Feld wurde das Team des Gastgebers den Erwartungen nicht gerecht. Im Halbfinale kassierten die unzähmbaren Löwen eine klare 0:4-Niederlage gegen den späteren Turniergewinner. Und es wurde auch nichts mit einer ersten Podium-Platzierung bei diesem Turnier. Stattdessen konnte Guinea den erstmaligen Gewinn einer Medaille bei der CAF Afrikanischen Nationen-Meisterschaft feiern.

El Kaabi zunächst mit Ladehemmung, dann aber mit einem entscheidenden Tor:Ayoub El Kaabi, der bei der vorherigen Turnierauflage mit neun Treffern Torschützenkönig geworden war, wurde auch vor diesem Turnier als wohl torgefährlichster Stürmer Marokkos gehandelt. Doch der Kapitän und Mittelstürmer blieb über weite Strecken des Turniers eher blass und steuerte bis zum Finale nur zwei Tore bei (jeweils durch verwandelte Elfmeter). Dann aber erzielte er den wohl wichtigsten Treffer, als er den Ball in der 79. Minute per Flugkopfball in die Maschen beförderte und seinem Team damit den Sieg sicherte.

Diarra, der tragische Held: "Das Team im Elfmeterschießen retten zu können, wenn viele Leute sich auf dein Können verlassen, ist ein tolles Gefühl", sagte Djigui Diarra gegenüber FIFA.com nach dem Turnier 2016, bei dem er erstmals auf kontinentaler Ebene als Elfmeterspezialist glänzte. Fünf Jahre später konnte sich Malis Torhüter erneut auszeichnen und seinem Team in zwei weiteren Elfmeterschießen zum Sieg verhelfen. Doch wie schon 2016 konnte er auch dieses Mal im Finale die Niederlage nicht verhindern. "Ich bin überzeugt, dass wir die Chance bekommen, uns zu rehabilitieren", hatte er 2016 gesagt. Hoffen wir, dass dies tatsächlich noch der Fall ist…

Zitat

"Ich gratuliere Mali und Trainer Nouhoum Diane zu ihrer Teilnahme und den starken Leistungen beim Turnier. Das Finale zu erreichen, ist eine große Leistung. Wir sind mit einem stark veränderten Team und neuem Personal hierher gekommen. Es ging also für alle darum, durch die eigene Leistung Geschichte zu schreiben. Das heutige Finale war eine schwierige Angelegenheit, doch wir haben es geschafft und sind verdiente Sieger, denke ich." Houcine Ammouta, Trainer des marokkanischen Teams