Donnerstag 29 Juli 2021, 06:00

Diese Stars strahlen in Tokio am hellsten

  • Torfestival in der Gruppenphase des Olympischen Fussballturniers der Frauen

  • Mehrere Torjägerinnen sorgten für Schlagzeilen

  • Wir präsentieren einige der strahlendsten Stars von Tokio 2020

Das Olympische Fussballturnier der Frauen hat bislang nahezu alle Erwartungen erfüllt. Es gab zahlreiche hochklassige Partien und dabei eine wahre Torflut. In den 18 bislang absolvierten Spielen fielen sage und schreibe 75 Treffer. Dabei wurden mehrere neue Rekorde aufgestellt.

Mehrere Spielerinnen glänzten vor den gegnerischen Toren, doch auch am anderen Ende des Feldes gab es starke Leistungen zu bewundern. Vor Beginn der Viertelfinalrunde präsentiert FIFA.com einige der besten Leistungsträgerinnen der Gruppenphase.

Afrikas Torjägerin Gab es jemals eine Spielerin, die ein derart furioses Debüt auf der olympischen Bühne zeigte? Bei den sechs Olympischen Fussballturnieren der Frauen vor Tokio 2020 hatte es nur eine einzige Spielerin auf sechs Tore in einem Turnier gebracht: 2012 traf die Kanadierin Christine Sinclair sechs Mal, allerdings in insgesamt sechs Spielen. Diesen Rekord stellte Barbra Banda nun innerhalb von nur 180 Minuten ein - eine ziemlich beeindruckende Leistung für eine 21-Jährige aus dem Land auf Platz 104 der Weltrangliste. Bandas glänzte mit unaufhaltsamen Vorstößen, sehr guter Spielübersicht und einem unvergleichlichen Erfolgshunger. Wir erlebten die Geburt eines künftigen Superstars, einer Spielerin, die in den kommenden Jahren noch von sich reden machen dürfte.

Brilliantes Oranje Bandas Ausbeute von sechs Toren wurde noch am gleichen Spieltag auch von Vivianne Miedema erreicht. Die niederländische Stürmerin erhöhte ihre Quote im dritten Spiel dann sogar auf acht Tore. Mit ihren vier Treffern gegen Sambia am ersten Spieltag hatte sie gleich den Rekord von Birgit Prinz aus dem Jahr 2004 eingestellt. Auch die chinesische Stürmerin Wang Shuang trat mittlerweile diesem exklusiven Klub bei. Die 25-Jährige Miedema, die in den Reihen der Niederländerinnen die klassische Nummer 9 gibt, traf aus verschiedensten Positionen. Ihr Tor von der Strafraumgrenze gegen Brasilien war das bislang wohl schönste.

Catleys Präzision Am anderen Ende des Spielfelds sind die offensiven Außenverteidigerinnen Steph Catley und Ellie Carpenter eine wichtige Stütze des australischen Teams. Catley hat in der vergangenen Saison mehrere Verletzungen überwunden und zu ihrer Bestform zurückgefunden, wobei sie bei diesem Turnier sechs Torchancen aus Standardsituationen vorbereiten konnte. Ihre perfekten Hereingaben von der linken Seite sind immer wieder eine Augenweide, wobei Stürmerstar Sam Kerr meist eine dankbare Abnehmerin ist.

Bronze auf der Jagd nach Gold

Die Verteidigerin Großbritanniens interpretiert ihre Rolle ebenfalls sehr modern und leitet immer wieder Offensivaktionen ein. Die amtierende The Best - FIFA-Weltfussballerin leistete die Vorarbeit zu allen drei Toren durch Ellen White. Das Team GB gewann die beiden ersten Spiele und stand damit bereits vor dem letzten Spieltag sicher im Viertelfinale. Trotz ihrer offensiven Ausrichtung stehen für Bronze ihre Aufgaben in der Defensive im Mittelpunkt, wie sie im Interview mit FIFA.com betonte: "Wenn mir das gelingt [Tore verhindern], fühle ich mich besser, als wenn ich Tore vorbereite."

Schwedens Star für die große Bühne Wie Miedema ist auch die Schwedin Stina Blackstenius eine absolut zuverlässige Torjägerin. Und wie Miedema hat auch Blackstenius in Tokio bislang eine bemerkenswerte Erfolgsquote vorzuweisen. Sie stand zwar nur in einem Spiel in der Startformation und wurde am letzten Gruppenspieltag geschont, doch in ihren gerade einmal 90 Minuten auf dem Feld brachte sie es auf drei wichtige Treffer. Ihr Doppelpack gegen die USA ist ein weiterer Beweis für ihre Vorliebe für große Ereignisse, nachdem sie bereits im Finale von Rio 2016 und im Viertelfinale von Frankreich 2019 getroffen hatte.

Debinha genießt Qualität Brasilien scheint unter Trainerin Pia Sundhage mehr als fähig, sich in Tokio 2020 eine Medaille zu sichern, denn der Offensivdrang des Teams ist enorm. Marta glänzt wie immer mit großer Kreativität, doch neben ihr ist auch Debinha eine wichtige Schlüsselfigur im Angriff. Gemeinsam mit Beatriz und der beeindruckenden Ludmila, die bei Bedarf von der Bank kommt, hat Debinha in der Angriffsreihe die Möglichkeit, ihr ganzes schillerndes Repertoire zu zeigen. Debinha erzielte in den ersten beiden Partien jeweils ein Tor, kam am Mittwoch aber nur zu einem Kurzeinsatz. Viertelfinalgegner Kanada tut gut daran, die von ihr ausgehende Gefahr auf keinen Fall zu unterschätzen.