Montag 19 Juli 2021, 23:35

Stelldichein der Stars zum Auftakt in Japan

  • Olympisches Fussballturnier der Frauen beginnt am Mittwoch

  • Schweden – USA und Japan – Kanada unter den spannenden Duellen

  • Drei Debütanten und siebter Himmel für 43-jährige Formiga

Es hat länger gedauert als erwartet, doch nach der Zwangspause durch COVID-19 und viel Hoffen und Bangen geben sich nun die weltbesten Spielerinnen ein Stelldichein.

Zwei Jahre nach der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Frankreich, bei der alle Rekorde gebrochen wurden, empfängt Japan die Weltelite mit zahlreichen Stars zum Olympischen Fussballturnier der Frauen. Von Morgan, Martens und Marta bis hin zu Kerr, Kumagai und Kirby wird hier eine ganze Palette von Talenten antreten, die sicherlich für ein hochspannendes Frauenturnier sorgen werden.

Es geht gleich mit einem Knaller los, denn am ersten Spieltag treten die USA gegen Schweden an, das Team, das den Weltmeister 2016 in Rio im Viertelfinale überraschend schlug. Außerdem stehen das Derby von Down Under, ein Duell zwischen zwei Debütanten sowie die Begegnung der Gastgeberinnen mit einem Team auf dem Programm, dessen Starspielerin die ewige Torjägerinnenliste des Weltfussballs anführt.

Großbritannien – Chile Sapporo-Dome, 16.30 Uhr Ortszeit

China VR – Brasilien Miyagi-Stadion, 17.00 Uhr Ortszeit Schweden – USA Tokio-Stadion, 17.30 Uhr Ortszeit Japan – Kanada Sapporo-Dome, 19.30 Uhr Ortszeit Sambia – Niederlande Miyagi-Stadion, 20.00 Uhr Ortszeit Australien – Neuseeland Tokio-Stadion, 20.30 Uhr Ortszeit

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SCHLAGLICHTER

Ein leerer Thron Viele große Talente werden ihr Können in Tokio unter Beweis stellen, ein Team fehlt jedoch überraschend, nämlich der Titelverteidiger. Deutschland hat sich aufgrund seines enttäuschenden Viertelfinal-Ausscheidens bei der WM 2019 in Frankreich nicht qualifiziert und ist damit seit Norwegen im Jahr 2004 der erste Olympiasieger, der keine Chance bekommt, seinen Titel zu verteidigen.

Das Maß aller Dinge Die USA gehen als klarer Favorit ins Rennen, und das nicht ohne Grund. Bei den insgesamt sechs Auflagen des Olympischen Fussballturniers der Frauen standen sie viermal auf dem obersten Treppchen, zwischen 2004 und 2021 dreimal in Folge. Außerdem machten sie in der Qualifikation für diese Olympischen Spiele noch einmal eindrucksvoll deutlich, warum sie zwei FIFA Frauen-Weltmeisterschaften™ in Folge gewinnen konnten – mit 25 Toren und keinem einzigen Gegentor.

Debütanten wollen beeindrucken Ein Viertel der zwölf Teams, die am Olympischen Fussballturnier der Frauen in Japan teilnehmen, geben ihr Debüt bei diesem Wettbewerb. Doch während Sambia sich in Afrika völlig überraschend qualifizierte und Chile noch dabei ist, sich einen Platz in der internationalen Fussballelite zu erarbeiten, treten die Niederlande als Europameister und WM-Zweite an und wollen verständlicherweise unbedingt mit einer Medaille im Gepäck nach Hause zurückkehren.

Viel Erfahrung, große Inspiration Formiga war bisher bei jedem Olympischen Fussballturnier der Frauen dabei, und auch Tokio 2020 bildet da keine Ausnahme. Eine beeindruckende Statistik. Besonders bemerkenswert ist, dass Brasiliens Auftaktspiel gegen die VR China auf den Tag genau 25 Jahre nach dem ersten Olympiaauftritt der 43-Jährigen stattfindet, zu dem es 1996 in Atlanta kam. Die große Frage ist nun, ob es der routinierten Mittelfeldspielerin, die 2004 und 2008 Silber gewann, zum ersten Mal gelingen wird, die Goldmedaille zu erringen.

Eine deutliche Botschaft zu Gehirnerschütterungen Die FIFA wird – in Übereinstimmung mit dem Zirkular 21 des IFAB – erstmals bei den Olympischen Fussballturnieren folgendes Protokoll implementieren:

  • Jedes Team darf in einem Spiel höchstens eine Auswechslung bei einer Gehirnerschütterung vornehmen;

  • Eine solche Auswechslung darf ungeachtet der bereits erfolgten Auswechslungen vorgenommen werden.

Als starkes Signal dient dieser Beschluss der Gesundheit der Spieler ("im Zweifelsfall raus"). Die medizinischen Betreuer stehen bei der Behandlung der Spieler weniger unter Druck, eine schnelle Entscheidung zu treffen und es wird vermieden, dass das eigene Team einen numerischen/taktischen Nachteil erleidet, weil die Gesundheit der Spieler geschützt wird. Zusätzliche Auswechslungen bei Gehirnerschütterungen wurden von der FIFIA sowohl bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Katar 2020 als auch bei den jüngsten Qualifikationsspielen zum FIFA Arabien-Pokal™️ erprobt. Wie bei dem letztgenannten Turnier wird es bei Tokio 2020 auf den Rängen offizielle "Beobachter" für Gehirnerschütterung geben, um dabei zu helfen, problematische Kopfverletzungen zu erkennen.