Mittwoch 09 März 2016, 06:06

Alleinunterhalter und Wunderkinder

Im Statistik-Rückblick berichtet FIFA.com in dieser Woche von einem brasilianischen Alleinunterhalter, einem Wunderkind in der Bretagne, dem Ende einer außerordentlich langen Amtszeit, einem Hattrick-Serientäter und noch viel mehr.

82

Meter vom gegnerischen Tor war Fernandinho in der chinesischen Liga entfernt, als er zu einem unwiderstehlichen Alleingang startete, den er schließlich perfekt abschloss. Der 22-jährige Brasilianer verlud seinen Bewacher an der eigenen Strafraumgrenze, dribbelte sich über das gesamte Spielfeld und brachte Chongqing Lifan in Führung. Nach Jackson Martinez' Ausgleichstreffer für Titelverteidiger Guangzhou Evergrande gelang Fernandinho nach einem weiteren langen Alleingang aus der eigenen Hälfte heraus sogar noch ein weiteres Tor, das ausreichte, um Luiz Felipe Scolaris Team die erste Niederlage seit 27 Ligaspielen zuzufügen. Alle 16 Treffer am ersten Spieltag wurden von ausländischen Akteuren erzielt.

30

erzielte Tore, kein einziges Gegentor und eine bislang 100-prozentige Erfolgsbilanz haben die U.S.-Amerikanerinnen seit Anfang 2016 vorzuweisen. Das vergangene Jahr mit dem packenden 5:2-Sieg im Finale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Kanada war eines der erfolgreichsten in der Geschichte des U.S.-amerikanischen Frauenfussballs. Am Jahresende allerdings gab es für die Amerikanerinnen nach 104 ungeschlagenen Heimspielen erstmals wieder eine Niederlage vor eigenem Publikum, nämlich in New Orleans gegen die VR China. Auf diese Schlappe reagierten die Schützlinge von Jill Ellis mit acht Siegen in Folge, von denen die letzten zwei allerdings alles andere als leicht waren. Im Auftaktspiel des SheBelieves Cup in Tampa (Florida) stand es 20 Minuten vor Schluss gegen England noch 0:0. Dann aber erzielte Crystal Dunn das einzige Tor der Partie zum knappen Sieg für die Gastgeberinnen. Die Heimbilanz der Amerikanerinnen gegen die Three Lionesses weist somit nun fünf Siege in fünf Partien ohne Gegentor aus. Noch knapper war es dann am Sonntag. In Tennessee fiel der Siegtreffer gegen Frankreich erst in der Nachspielzeit nach cleverer Vorarbeit der erst 17-jährigen Mallory Pugh. Alex Morgan vollendete die Aktion mit dem einzigen Tor der Partie. Glänzend präsentierte sich in dieser Partie erneut Torhüterin Hope Solo, die nun bereits seit zwölfeinhalb Stunden nicht mehr hinter sich greifen musste. Es war bereits das 97. Länderspiel ohne Gegentor der 34-jährigen, die ihren eigenen Weltrekord damit erneut verbesserte. Der erste SheBelieves Cup, bei dem vier der fünf führenden Teams der FIFA Frauen-Weltrangliste am Start sind, endet am Mittwochabend mit der entscheidenden Partie um den Titel zwischen den USA und Deutschland in Boca Raton.

29

Jahre dauerte die Amtszeit von Trainer Ronnie McFall beim irischen Klub Portadown, die am Wochenende zu Ende ging. Der Coach hatte das Team im Dezember 1986 übernommen – sechs Wochen nachdem Sir Alex Ferguson Trainer von Manchester United wurde. Nach dem Rücktritt des Schotten 2013 war McFall der dienstälteste Trainer in Europa. Der jetzt 70-Jährige führte sein Team 1989/90 erstmals zum Gewinn der irischen Meisterschaft und konnte insgesamt mehr als 20 Titel feiern. Eigentlich hatte McFall seinen Rücktritt zum Ende der Saison angekündigt, doch nach einer überraschenden Niederlage gegen den Zweitligisten Lurgan Celtic im irischen Pokalwettbewerb nahm er bereits jetzt seinen Hut. Somit ist nun Arsène Wenger der einzige Trainer, der seinen aktuellen Posten noch im vergangenen Jahrhundert antrat (seit 1996 bei Arsenal).

21

Jahre musste Al Rayyan auf den Titelgewinn in der katarischen Liga warten. Am Samstag baute der Tabellenführer seinen Vorsprung auf 21 Punkte aus und kann an den verbleibenden fünf Spieltagen nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden. Bei Al Wakrah fuhren die Schützlinge von Jorge Fossati ihren zweiten 5:0-Sieg in Folge ein. Es war gleichzeitig das sechste Spiel in Serie ohne Gegentor und der neunte Sieg in Folge. Damit hat Al Rayyan bereits zum zweiten Mal nach einem Wiederaufstieg sofort den Titel geholt.

18

Jahre und 9 Monate war Ousmane Dembele alt, als er am Sonntag zum jüngsten Hattrick-Torschützen in der französischen Ligue 1 seit Januar 2005 wurde. Damals hatte der 17-jährige Jeremy Menez von Sochaux als jüngster Spieler aller Zeiten in der Ligue 1 einen Dreierpack geschnürt. Dembele benötigte gegen Nantes lediglich 56 Sekunden für das schnellste Tor von Rennes seit 2009 und dem Tor von Asamoah Gyan gegen Grenoble nach nur 20 Sekunden. Bis zur Pause legte der wieselflinke Stürmer noch zwei weitere Treffer nach und ist mit nunmehr neun Toren der in dieser Saison torgefährlichste Teenager in den fünf großen Ligen Europas.

In Kürze 30 Hattricks in der spanischen Liga – diese Marke hat Cristiano Ronaldo seit Samstag als erster Spieler aller Zeiten erreicht. Der 31-Jährige trug sogar vier Treffer zum 7:1-Kantersieg von Real Madrid gegen Celta Vigo bei. Damit rückte er in der ewigen Torschützenliste der spanischen Liga an Telmo Zarra vorbei auf Platz zwei vor. An der Spitze steht weiterhin Lionel Messi.

23 Jahre und 3 Monate nach seinem Profidebüt für América absolvierte Cuauhtemoc Blanco den letzten Einsatz seiner schillernden Karriere für den gleichen Klub. Nachdem er fast ein ganzes Jahr lang nicht gespielt hatte, kamen zu seinem Abschied exakt 67.420 Zuschauer ins Aztekenstadion, die er unter anderem mit seinem Cuauhtemina-Trick begeisterte.

22 Jahre lang hatte in der japanischen J.League kein Engländer mehr ein Tor erzielt, nämlich seit Gary Lineker 1994 für Grampus Eight. Am Sonntag gelang nun Jay Bothroyd der späte Siegtreffer für Jubilo Iwata bei den Urawa Red Diamonds.

19 Jahre nach dem letzten Copa-Libertadores-Sieg mit mehr als vier Toren Differenz fegte Bolivar am Donnerstag Deportivo Cali mit 5:0 vom Feld.

7 Jahre und vier Monate nach seinem letzten Hattrick für Manchester City gegen Stoke City schnürte Robinho am Sonntag einen 'perfekten' Dreierpack für Atletico Mineiro.