Freitag 08 Dezember 2017, 18:50

Barrios: "Träumen davon, mit dem Pokal zurückzukehren"

  • Von Grêmio wird das Finale erwartet

  • Ex-Dortmunder Lucas Barrios im Gespräch

  • Bewährte Copa-Strategie soll helfen

Die Voraussetzungen sind klar: Aufgrund der Tradition und der Erwartungen der Fangemeinde ist der Sieger der Copa Libertadores fast schon "verpflichtet", das Finale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft zu erreichen. Grêmio Porto Alegre bildet da keine Ausnahme.

"Es ist immer eine Verpflichtung, für einen großen Klub wie Grêmio zu spielen", erklärt eines der Aushängeschilder des Klubs, der Angreifer Lucas Barrios, im Gespräch mit FIFA.com. "Den Klub und den südamerikanischen Fussball zu vertreten ist eine große Verantwortung, aber mit diesem Druck muss man leben. Es ist eine schöne Verantwortung", fügt er hinzu.

Das bedeutet jedoch nicht, dass er den Schritt vor dem Finale unterschätzt. "Wir wissen natürlich, dass wir im Hinblick auf den Einzug ins Finale eine gewisse Favoritenstellung haben, aber um ihr gerecht zu werden, müssen wir uns zunächst auf das Halbfinale konzentrieren. So sind wir auch die einzelnen Runden der Copa Libertadores angegangen und gut damit gefahren."

Im Gegensatz zu vorherigen Auflagen, bei denen zwischen dem Finale der Copa und der Klub-WM fast fünf Monate lagen, geht Grêmio mit dem frischen Titelgewinn im Gepäck in das Duell mit CF Pachuca oder Wydad Casablanca.

"Das ist kein Vorteil", erklärt Barrios. "In einem Halbfinale kommt es darauf an, an diesem Tag die optimale Leistung abzurufen."

Wir wollten wissen, wie es nach einer langen, anstrengenden Saison mit Erschöpfungserscheinungen aussieht. "Die sind schon da, aber der Sieg in der Copa Libertadores und die Chance, die WM zu spielen, löst ein enormes Glücksgefühl aus. Wir wollen weit kommen."

In diesem Zusammenhang gibt es laut Barrios zwei weitere Aspekte, die maßgeblich zum Erfolg in der Copa beigetragen haben und sich auch in Abu Dhabi als nützlich erweisen könnten. "Da wäre einerseits die Mannschaft. Sie ist stark, hält zusammen und es gibt keine egoistischen Alleingänge."

Der zweite Aspekt ist ein spielerischer. "Wir haben auswärts besser gespielt als zu Hause. Das spricht für die Reife der Mannschaft."

Barrios hat kein Problem damit, zuzugeben, dass er gern gegen Real Madrid spielen würde. Auf die Frage, ob Grêmio dem Koloss aus Spanien denn etwas entgegenzusetzen habe, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen.

"Aber natürlich", erklärt er im Brustton der Überzeugung. "Wir wissen, dass sie hervorragende Spieler und viele Titel gewonnen haben. Trotzdem werden wir es mit ihnen aufnehmen, wenn es dazu kommt. Wir fahren schließlich nicht nur zum Spaß zur Klub-WM. Wir träumen davon, mit dem Pokal im Gepäck zurückzukehren."

Barrios in der Copa Libertadores 2017

  • Er kam in 13 von 14 Partien zum Einsatz.

  • Mit sechs Treffern war er zweitbester Torschütze des Turniers (hinter Luan, acht).

  • Er lieferte eine Torvorlage.

  • Er war direkt an zwei weiteren Treffern beteiligt.

  • Insgesamt war er an 36 Prozent der Tore Grêmios beteiligt (9 von 25).

Der "Renato-Gaúcho-Effekt" "Mit 33 weiß man eigentlich, wie man die Sache anpacken muss, aber Renato hat mir wieder zu mehr Selbstvertrauen verholfen. Was die Spielweise angeht, hat er etwas von (Jürgen) Klopp, der mich bei Borussia gebeten hat, anzugreifen, aber auch in der Abwehr auszuhelfen. Im modernen Fussball ist das nötig. Der Mittelstürmer kann nicht vorne stehen bleiben und auf den Ball warten."

Die Statistik 18 – Barrios ist 2017 mit 18 Treffern in 43 Begegnungen bislang bester Torschütze Grêmios. In 33 Begegnungen stand er von Beginn an auf dem Platz.

Hätten Sie's gewusst?

  • Barrios wurde am 13.11.1984 in San Fernando (Argentinien) geboren.

  • Er gab sein Profidebüt 2003 bei den Argentinos Juniors.

  • Grêmio ist sein 13. Klub (war unter anderem in Chile, Mexiko, Deutschland, Russland, Frankreich und der VR China aktiv).

  • Er hat auch die paraguayische Staatsbürgerschaft und nahm an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ teil.