Mittwoch 06 November 2019, 08:47

Bareman beantwortet in Indien Fragen der FIFA-Fan-Bewegung

  • Sarai Bareman nahm in Indien an einer Fragestunde mit Mitgliedern der FIFA-Fan-Bewegung teil

  • Die leitende Beauftragte für den Frauenfussball war anlässlich der Enthüllung des offiziellen Emblems für die #U17WWC in Mumbai

  • Fragen zu Indien 2020, zur FIFA Frauen-WM und zur FIFA-Fan-Bewegung wurden angesprochen

Seit ihrer Gründung nutzt die FIFA-Fan-Bewegung den Hashtag #WeLiveFootball. Für die Mitglieder ist dies allerdings viel mehr als nur ein Hashtag. Sarai Bareman fühlt sich der Bewegung ebenfalls verpflichtet.

Die Begeisterung der leitenden Beauftragten für den Frauenfussball war bei einem Treffen mit Angehörigen der FIFA-Fan-Bewegung in Indien kaum zu übersehen, als sie mit einer Krücke auf die Bühne kam. Bareman erklärte der Gruppe, die sich anlässlich der Enthüllung des offiziellen Emblems für die FIFA U-17-Frauen-WM Indien 2020 in Mumbai versammelt hatte, dass sie sich beim Fussballspielen verletzt habe.

"Meine Leidenschaft für den Fussball ist wohl ziemlich unübersehbar", meinte Bareman mit einem ironischen Lächeln. "Leider ist mein Körper offenbar nicht mehr in der Lage, damit Schritt zu halten!"

Zwischen der Neuseeländerin und den Mitgliedern der FIFA-Fan-Bewegung entwickelte sich eine lebhafte Fragestunde. Natürlich ging es vorrangig um die FIFA U-17-Frauen-WM im kommenden Jahr in Indien, aber es wurden auch Fragen zur allgemeinen Situation des Frauenfussballs angesprochen, ebenso wie die Beiträge, die die Fans zur Unterstützung der weiteren Entwicklung leisten können.

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FIFA-Fan-Bewegung: Welche Erwartungen haben Sie bezüglich der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Indien 2020? Sarai Bareman: Ich habe sehr hohe Erwartungen. Vor wenigen Jahren hat Indien die größte Nachwuchs-WM in der Geschichte der FIFA ausgerichtet. Wir hatten noch nie mehr Fans und eine größere Konzentration auf ein Turnier im Juniorenbereich als in Indien bei der FIFA U-17-WM der Männer. Die Latte liegt also sehr hoch. Natürlich weiß ich, dass die Situation des Frauen- und des Männerfussballs ganz verschieden ist. Die erste Frauen-WM fand 61 Jahre nach der ersten Männer-WM statt. Und zwischen dem ersten Olympischen Fussballturnier der Männer und dem der Frauen klafft sogar eine Lücke von fast 100 Jahren. Das gibt eine Vorstellung davon, wie groß die historische Kluft ist, die wir überwinden müssen. Doch was die Teams und den Fussball angeht: Ich war bei der letzten Auflage der FIFA U-17-Frauen-WM in Uruguay – und das Niveau war hoch. Die Leute, die dort erstmals ein Frauenfussballspiel erlebt haben, waren wirklich überrascht von dem Können der Spielerinnen.

Was war Ihre größte Erkenntnis aus der Frauen-A-Weltmeisterschaft und was erwarten Sie bei der nächsten Auflage? Für mich war die größte Erkenntnis, dass der Rest der Welt nun endlich aufwacht und begreift, was Frauenfussball wirklich bedeutet. Der größte Unterschied zwischen Kanada und Frankreich waren die Zuschauerzahlen: Wir hatten rund um die Welt mehr als 1,2 Milliarden Fernsehzuschauer und in zahllosen Ländern wurden Zuschauerrekorde gebrochen. Es war ein echter "Wow"-Moment. Die Leute haben endlich bemerkt, was wir über den Frauenfussball schon lange wissen. Wichtig ist nun, dass wir darauf aufbauen. Wir brauchen mehr und mehr Zuschauer im TV und noch mehr Publikum in den Stadien. Je beliebter der Frauenfussball wird, desto mehr Teilhabe erreichen wir, desto mehr Fans kommen und desto mehr Geld geben sie aus. So können wir den Frauenfussball kommerzialisieren und weiter entwickeln. Das ist ein enormer Kreislauf, der sich weiter fortsetzt. Je mehr Geld wir über den Frauenfussball generieren können, desto mehr Ressourcen können wir rund um die Welt einsetzen um noch mehr jungen Mädchen zu ermöglichen, mit dem Fussball anzufangen.

Was können die Fans tun, um zur Entwicklung des Frauenfussballs beizutragen? Die Fans sind überaus wichtig. Ich liebe die Fan-Bewegung ganz besonders. Sie ist mit Abstand eines meiner Lieblingsprojekte bei der FIFA. Sie bringt uns näher an die Fans und hilft uns, direkt von euch zu erfahren, was euch bewegt und wo eure Leidenschaften liegen. Ich liebe dieses Projekt. Mein Twitter-Profil ist ein #WeLiveFootball-Bild! Was euren Beitrag angeht: das fängt schon im ganz Kleinen an, in eurem direkten Umfeld und damit, wie ihr in euren Familien und mit Freunden über den Frauenfussball sprecht und ihn darstellt. Das ist der erste Schritt: Lasst die anderen wissen, wie begeisternd der Frauenfussball ist. Wir leben in einer digitalen Welt, die bildet schließlich das Herz dieser Fan-Bewegung. Die Leute interessieren sich und wollen lesen und hören, was ihr zu sagen habt. Ihr habt ein leistungsfähiges Tool zur Verfügung und könnt dies auf eine sehr positive Art nutzen, um die Menschen zu erreichen. Nutzt diese Chance und lasst eurer Kreativität freien Lauf. In den kommenden zwölf Monaten könnt ihr für das Turnier intensive Mundpropaganda betreiben und zur Vorfreude und Begeisterung beitragen. Lasst die Leute erkennen, was für eine großartige Veranstaltung sie in ihrem Land haben werden!

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