Sonntag 28 Mai 2017, 15:50

Alamri, der Held der Stunde

  • Abdulelah Alamri war der Held bei Saudiarabiens Einzug ins Achtelfinale

  • Die Saudis knüpfen an bisher beste Bilanz in sieben Teilnahmen an

  • "Wir können gewinnen und weit kommen"

Die erste Halbzeit war kaum zu Ende, als sich die komplette saudiarabische Mannschaft in der Spielfeldmitte versammelte. Das Team lag gegen die USA mit 0:1 hinten und stand damit kurz vor dem Ausscheiden nach der Gruppenphase der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Republik Korea 2017. Die Spieler beschlossen, gut sichtbar für das Publikum, einen Kreis zu bilden. Torwart Almin Albukhari und Kapitän Sami Alnaji ergriffen das Wort. Das Team schwor sich ein.

"Wir sind zusammengekommen und haben uns gesagt, dass wir zusammenhalten und kämpfen müssen, um weiterzukommen", erklärt Abdulelah Alamri, der Held des Tages, im Gespräch mit FIFA.com.

Die USA mussten nach dem Platzverweis ihres besten Innenverteidigers Cameron Carter-Vickers mit zehn Mann auskommen. 17 Minuten vor Schluss stieg Alamri dann am kurzen Pfosten hoch und bugsierte die Kugel per Kopf unhaltbar für Jonathan Klinsmann in die Maschen.

"Solche Spielzüge haben wir im Training einstudiert", erklärt der Spieler mit der Rückennummer fünf, der sich für den präzise ausgeführten Eckball von Alnaji bedankt, den er nur noch einnicken musste.

Die Saudis hatten ihr Auftaktspiel gegen Senegal verloren, dann aber beim Sieg gegen Ecuador einen sehr guten Eindruck hinterlassen. An diesem Fussballabend in Daejeon machten sie deutlich, dass sie zwar keine großen Stars in der Mannschaft haben, ihre Stärken jedoch ganz genau kennen. Saudiarabien, das bei sieben Auflagen der U-20-WM vertreten war, konnte damit immerhin an den bisher besten Auftritt des Landes in diesem Turnier anknüpfen. 2011 in Kolumbien hatten die Saudis ebenfalls das Achtelfinale erreicht.

"Wir haben einen hervorragenden Teamgeist und arbeiten auf dem Platz gut zusammen. Wir sind eine Einheit. Außerdem verstehen wir uns gut aufs Kontern. Das liegt uns am besten, weil wir vorne über sehr schnelle Spieler verfügen."

Die sorgfältige Vorbereitung mit über zehn Freundschaftsspielen sowie die positive Einstellung des jungen Trainers Saad Al Shehri tragen Früchte. "Wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, hier dabei zu sein oder die zweite Runde erreicht zu haben. Wir werden den Spielern eine Siegermentalität einimpfen und sie davon überzeugen, dass sie gegen jeden Gegner gewinnen können", so der Trainer vor dem Turnier am Mikrofon von FIFA.com.

Die Botschaft scheint bei den Spielern angekommen zu sein. "Der Trainer flößt uns viel Selbstbewusstsein ein. Er sorgt dafür, dass wir an uns glauben", erklärt Amri und bringt seine Dankbarkeit für diesen Erfolg zum Ausdruck. "Ich danke Gott, dem Trainerstab und dem Doktor dafür, dass wir dieses Achtelfinale erreicht haben."

Am Mittwoch muss das Team nun gegen Uruguay antreten, doch auch von dieser Traditionsmannschaft lässt der Mann der Stunde sich nicht schrecken. "Ich glaube, das Team wird sich im weiteren Turnierverlauf steigern. Uruguay ist eine sehr gute Mannschaft, aber wir glauben wirklich, dass wir gewinnen und weit kommen können."