Freitag 23 November 2018, 02:20

Adoteys Marschroute geht auf

  • Ghana hat die Gruppenphase der U-17-Frauen-WM in Uruguay spielend gemeistert

  • Die Black Maidens haben die Pläne ihres Trainers gekonnt umgesetzt

  • Am 25. November treffen sie im Viertelfinale auf Mexiko

Für einen Trainer muss es ein tolles Gefühl sein zu sehen, dass seine Taktik auf dem Spielfeld nahezu perfekt umgesetzt wird. Drei Spiele, drei Demonstrationen der Stärke: Ghana hat die bisherigen Herausforderungen bei der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Uruguay 2018 spielend gemeistert. Drei Schlachten wurden erfolgreich geschlagen, dahinter steht mit Evans Adotey ein Stratege, der genau weiß, was er will.

"Bei dieser vierten WM-Erfahrung habe ich bei Weitem das beste Gefühl, wenn ich sehe, mit welcher Leichtigkeit wir unser Spiel durchgebracht haben und wie deutlich unsere Siege ausgefallen sind", meint er zufrieden. In drei Tagen, nämlich am Sonntag, 25. November, treten seine Schützlinge im Viertelfinale gegen Mexiko an. Die Aussage ist gut nachvollziehbar. Seine Spielerinnen haben den Eindruck hinterlassen, jederzeit alles unter Kontrolle zu haben, und konnten sich bislang bei jedem Spiel auf physischer, taktischer, technischer und mentaler Ebene durchsetzen

Das Beste aus vier Weltmeisterschaften

  • Die beste Spielerin? "Ich habe noch nie zuvor ein Phänomen wie Mukarama Abdulai gesehen. Sie hat das Potenzial, in Zukunft eine der besten Spielerinnen der Welt zu werden."

  • Die größte Lektion? "2014 in Costa Rica habe ich eine meiner Spielerinnen im Spiel gegen Italien dazu gebracht, einen entscheidenden Elfmeter auszuführen, obwohl sie es nicht wollte. Sie hat ihn verschossen. Diesen Fehler werde ich nie wieder machen. Seitdem bereite ich die Spielerinnen bei jedem Training technisch und mental auf das Ausführen von Elfmetern vor."

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Seine Abneigung gegen Improvisation und seine Arbeitsmoral tragen Früchte. "Ich habe von Ressourcen für eine intensive Talentsichtung profitiert. Nachdem wir mehrere Monate lang ganz Ghana durchforstet hatten, habe eine erste Liste mit 67 Spielerinnen zusammengestellt. Am Ende habe ich sie für das Weltturnier auf 21 Spielerinnen reduziert", erklärt er. "Ich wusste ganz genau, was ich für mein Spielsystem wollte. Ich habe darauf geachtet, nur die besten Elemente zu behalten und dabei besonderes Augenmerk auf nicht-technische Aspekte gelegt. Der mentale Aspekt und die Einstellung waren fundamentale Auswahlkriterien."

"Während unserer langen Vorbereitungsphase habe ich jede Woche den Cooper-Test durchführen lassen. Dabei geht es darum, innerhalb von 12 Minuten die größtmögliche Distanz zurückzulegen. Ich habe niemanden bestehen lassen, dessen Leistung sich von einer auf die andere Woche nicht verbessert hat", unterstreicht der Stratege, der seine Spielerinnen in der WM-Vorbereitung auch gegen etwas jüngere Jungenmannschaften antreten ließ.

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Schon gewusst?

  • Die Spielerinnen wählen gemeinsam Spiele der Premier League aus, die sie sich ansehen, um gemeinsam mit dem Trainerstab die taktischen Aspekte zu analysieren.

  • Der Glaube und Gebete spielen in der Vorbereitung der Ghanaerinnen eine zentrale Rolle. Jeden Morgen und jeden Abend vor dem Zubettgehen gibt es ein gemeinsames Gebet, ebenso wie vor und nach jedem Spiel und jeder Trainingseinheit.