Montag 25 März 2019, 00:59

China holt 100 ausländische Trainer ins Land

  • Der chinesische Fussballverband will 2019 bis zu 100 ausländische Trainer ins Land holen

  • Ziel ist die intensive Nachwuchsförderung im ganzen Land

  • Jeder ausländische Trainer wird Mentor für drei einheimische Assistenten

"Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben." Diese Weisheit des großen Konfuzius inspiriert auch den chinesischen Fussballverband, der bereits seit einigen Jahren enorme Anstrengungen unternimmt, den Fussball im Land zu fördern.

Damit macht das Land deutlich, welch große Ambitionen auf der internationalen Bühne verfolgt werden. Doch beim chinesischen Fussballverband weiß man, dass der Schlüssel zum langfristigen Erfolg in der Nachwuchsförderung und in der Ausbildung einheimischer Trainer liegt. Nur so können die erklärten Ziele erreicht werden, das Land fussballerisch erheblich voranzubringen und sich wieder erfolgreich für eine FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ zu qualifizieren.

"Die Nachwuchsförderung bildet das Fundament unserer fussballerischen Reformpläne", so der amtierende Präsident des chinesischen Fussballverbandes, Du Zhaocai gegenüber FIFA.com. "Dies ist das Kernstück unserer Strategie der fussballerischen Entwicklung.

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Modus 1 + 3

Bei den ausländischen Fachkräften handelt es sich auch um Scouts, Fitnesstrainer und Torhütertrainer, denn die fussballerische Entwicklung soll auf allen Ebenen vorangetrieben werden. Jedem ausländischen Trainer werden drei Einheimische zur Seite gestellt, die als Assistenten fungieren und gleichzeitig das Handwerk erlernen sollen.

"Dieser 1 + 3-Modus stellt den langfristigen Erfolg sicher", so Du. "Denn unsere einheimischen Trainer können ihre Kenntnisse erheblich erweitern, indem sie von den ausländischen Experten lernen.

"Ausländische Trainer vermitteln indes nicht nur Technik und Taktik, sondern leiten die Spieler an, selbstständig zu denken und ihr Selbstvertrauen zu steigern. Unsere einheimischen Trainer können durch die Arbeit an der Seite der ausländischen Trainer definitiv Erfahrungen sammeln und enorme Fortschritte erzielen.

"Wir planen im Rahmen des Systems unserer Trainerförderung auch die Gründung einer Schulungszentrums für chinesische Trainer. Das 100-Trainer-Projekt dient dem Ziel der direkten Förderung unserer Talente ebenso wie der Förderung unserer Trainer."

Die ersten 15 ausländischen Fachkräfte (alle aus Spanien), wurden auf Nachwuchszentren in sieben Städten und Regionen des Landes verteilt. Weitere Trainer aus dem Ausland werden folgen. Der chinesische Verband blickt unterdessen bereits weiter in die Zukunft.

"Bislang haben wir 29 solcher Nachwuchszentren eingerichtet, davon 14 für Mädchen und Frauen. Unser Plan sieht vor, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden vor Ort bis 2020 insgesamt 50 solcher Zentren in Betrieb zu nehmen.

"Gleichzeitig verfolgen wir auch weiter unser internationales Engagement und richten Nachwuchszentren in europäischen und südamerikanischen Fussballnationen ein. Wir haben bereits drei Trainingszentren in der Tschechischen Republik, in Spanien und in Belgien eingerichtet. Weitere werden folgen, um die Förderung unseres Nachwuchses voranzutreiben.

Die Nachwuchsförderung ist ein langfristiges Ziel und der chinesische Fussballverband ist dabei, ein eigenständiges Nachwuchsförderungsprogramm auf die Beine zu stellen."