Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

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Freitag 10 April 2020, 11:26

FIFA-Präsident umreißt drei unmittelbare Prioritäten für den Fussball

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat in einer Video-Botschaft an die 211 FIFA-Mitgliedsverbände und die Mitglieder des FIFA-Rates seine drei unmittelbaren Prioritäten für die Unterstützung des Fussballs durch die FIFA während und nach der Coronavirus-Krise umrissen. Der FIFA-Präsident unterstrich erneut, dass die Gesundheit stets an erster Stelle steht, dass die FIFA bereit ist, dem Fussball proaktiv durch diese beispiellose Situation zu helfen und dass fortlaufende Beratungen zur künftigen Entwicklung des Sports stattfinden.

"Unsere oberste Priorität und unser Grundprinzip in Bezug auf unsere Wettbewerbe lautet, dass die Gesundheit an erster Stelle steht. Dem sollten sich alle anschließen", so der FIFA-Präsident. "Ich kann dies nicht genug betonen: Kein Spiel, kein Wettbewerb, keine Liga ist es wert, auch nur ein einziges Menschenleben zu riskieren. Dies sollte jeder auf der Welt absolut klar vor Augen haben. Es wäre mehr als unverantwortlich, die Fortsetzung von Wettbewerben zu forcieren, wenn die Situation nicht hundertprozentig sicher ist. Und wenn es nötig ist, etwas länger zu warten, dann müssen wir dies eben tun. Es ist besser, etwas länger zu warten, als irgendwelche Risiken einzugehen."

Infantino hob das proaktive Engagement der Mitgliedsverbände hervor, den Fussball in dieser schwierigen Zeit zu nutzen, um in ihrem Bereich wichtige Gesundheitsbotschaften zu verbreiten. "Genau darum geht es beim Fussball und beim Teamwork“, sagte er, „und auf diese Weise müssen wir weitermachen."

"Was den Nothilfefonds angeht… dank der guten Arbeit, die wir bei der FIFA in den vergangenen vier Jahren geleistet haben, befinden wir uns heute finanziell in einer sehr starken Position", so der FIFA-Präsident weiter. "Die FIFA genießt an den Finanzmärkten einen sehr guten Ruf. Das hat uns ermöglicht, ein solides Fundament mit großen Rücklagen zu schaffen. Doch diese Rücklagen sind nicht das Geld der FIFA. Sie sind das Geld des Fussballs. Und wenn der Fussball in einer Notsituation ist, müssen wir Wege finden, zu helfen. Das ist unsere Verantwortung und Pflicht."

Der FIFA-Präsident erklärte, dass bereits ein Beratungsprozess im Gange sei, um die finanziellen Auswirkungen auf den gesamten Fussball zu bewerten und die richtige Antwort auf der Grundlage eines Fonds mit einer unabhängigen Governance-Struktur vorzubereiten. "Sie können sich darauf verlassen, dass wir zur Stelle sind und dass wir gemeinsam Lösungen finden werden", sagte er. "Wir werden Sie nicht allein lassen. Die Welt wird wissen, wohin das Geld fließt, und, was ebenso wichtig ist, warum das Geld dorthin fließt."

Um jedoch die unmittelbaren finanziellen Probleme zu mildern, erklärte der FIFA-Präsident, dass vorbehaltlich der Genehmigung durch den zuständigen Ausschuss die zweite Rate der Betriebskosten der Mitgliedsverbände aus dem FIFA Forward-Programm, die erst später in diesem Jahr fällig wird, im Voraus bezahlt werden soll. Infantino führte aus, dass er angesichts der außergewöhnlichen Umstände beantragt habe, für 2019 und 2020 auf den Nachweis der vollständigen Erfüllung der zusätzlichen Kriterien zu verzichten, damit der volle Betrag an alle Mitgliedsverbände ausbezahlt werden kann.

"Wenn es dem Fussball gelingt, eine konstruktive Diskussion zu führen, zu der jeder einen positiven Beitrag leistet und bei der das globale Interesse über das individuelle Interesse gestellt wird, bin ich davon überzeugt, dass unsere Zukunft besser sein kann als unsere Vergangenheit. Wir werden besser auf die kommenden Zeiten vorbereitet sein", so der FIFA-Präsident.

Infantino dankte dem Büro der Mitgliedsverbände und den Präsidenten aller Konföderationen für die in der aktuellen Zeit demonstrierte Einheit und Solidarität. Dieser Ansatz werde dem Fussball helfen, in den Zeiten nach dem Coronavirus wieder aufzublühen. Mit Blick auf die Zukunft fügte der FIFA-Präsident hinzu, dass die richtige Balance gefunden werden müsse, um sowohl den Nationalmannschafts- als auch den Klubfussball in Bezug auf den internationalen Spielkalender zu schützen, dass Flexibilität und gesunder Menschenverstand in Bezug auf Spielerverträge und Transferfenster aus rechtlicher Sicht Vorrang haben müssten und dass die notwendigen Analysen durchgeführt werden, um den Mitgliedsverbänden über den Nothilfefonds zu helfen.

Während die üblichen Konsultationsprozesse aufgrund der Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus ausgesetzt wurden, forderte der FIFA-Präsident die Mitgliedsverbände auf, „mit der verfügbaren Technologie zu arbeiten, um sich stärker zu engagieren, über die gemeinsamen Herausforderungen zu sprechen, die vor uns liegen, und über die Zukunft nachzudenken."

"Ich bin überzeugt, dass der Fussball eine Schlüsselrolle dabei spielen wird, die Menschen wieder zusammenzubringen, wenn es wieder sicher ist, zu spielen und mit unseren Freunden und Familien in größeren Gruppen zusammen zu sein", schloss er. "Auf diesen Moment sollten wir hinarbeiten... Die FIFA steht in diesen schweren Zeiten an Ihrer Seite und gemeinsam werden wir siegen!"