Donnerstag 09 Dezember 2021, 05:00

Der Fussball ruft am Welt-Anti-Korruptions-Tag zur Wachsamkeit auf

Die FIFA ist sich der Gefahren, die von Korruption ausgehen, außerordentlich bewusst. Auf dem Spielfeld zeigt sie sich in Form von Spielmanipulationen und untergräbt das grundlegendste Prinzip unseres Sports: die Ungewissheit des Ergebnisses.

Abseits der Spielfelder hat sie dazu geführt, dass Millionen von Dollar in die Taschen skrupelloser Einzelpersonen geflossen sind, anstatt die Entwicklung des Fussballs auf der ganzen Welt zu finanzieren. Im Jahr 2015 brachte sie die vorherige FIFA-Führung zu Fall und bedrohte sogar die Existenz der FIFA an sich.

Seit 2016 verfolgt die neue FIFA-Administration einen Null-Toleranz-Ansatz in Bezug auf Korruption und hat erhebliche Fortschritte in Bezug auf Good Governance und Integrität des Fussballs gemacht, einschließlich des Kampfes gegen Spielmanipulationen.

Die FIFA bleibt jedoch ein Sportverband. Sie hat weder die Befugnis, gegen Personen außerhalb des Fussballsports zu ermitteln, noch verfügt sie über Fachwissen in diesen Bereichen. Stattdessen hat die FIFA Allianzen mit regionalen und internationalen Organisationen gebildet.

In diesem Zusammenhang unterzeichnete die FIFA im September 2020 eine Absichtserklärung mit dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), um die gemeinsame Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Bedrohung des Sports durch Kriminalität zu verstärken.

Daraufhin starteten beide Seiten am 9. Dezember – dem Welt-Anti-Korruptions-Tag – eine gemeinsame Kampagne, um den Fussball zu ermutigen, die Stimme gegen Spielmanipulationen zu erheben. Die Kampagne soll Spieler, Trainer und Funktionäre über die vertraulichen Plattformen informieren, über die sie mutmaßliche Spielmanipulationen melden können, und alle Fussballer, die möglicherweise angesprochen wurden, dazu ermutigen, sich zu melden.

FIFA-Legenden wie Sun Wen, Iván Córdoba, Luke Wilkshire, Wael Gomaa, Stipe Pletikosa, Clémentine Touré und Bibiana Steinhaus nahmen an der Kampagne teil und ermutigen jeden im Fussball, jegliche Versuche von Spielmanipulationen zu erkennen, zurückzuweisen und zu melden.

Die Zusammenarbeit ist seit März dieses Jahres mit dem Start des globalen Integritätsprogramms einen weiteren Schritt vorangekommen. Dabei handelt es sich um ein umfassendes internationales Programm, das allen 211 FIFA-Mitgliedsverbänden erweiterte Kenntnisse und Instrumente zur Verhinderung und Bekämpfung von Spielmanipulationen vermitteln soll.

Das Programm wird jeweils für die einzelnen Kontinentalverbände aufgelegt und umfasst eine Reihe virtueller Workshops in drei Modulen, die allen FIFA-Mitgliedsverbänden zur Verfügung gestellt werden.

FIFA Integrity Project

Nach den Auflagen für Mitgliedsverbände der Kontinentalverbände AFC, CONMEBOL und CONCACAF kamen die Vertreter der CAF-Zone vom 30. September bis 4. November zu insgesamt fünf eintägigen Workshops zum Thema Integrität zusammen. Weitere Auflagen des Programms für die Kontinentalverbände OFC und UEFA sind für 2022 geplant.

Zudem haben FIFA und UNODC bei einer Reihe von Initiativen zusammengearbeitet, nicht nur bei der Verbrechensbekämpfung, sondern auch dabei, den Schutz von Kindern und anderen schutzbedürftigen Personen als Kernstück aller Fussballaktivitäten auf allen Ebenen zu verankern. Durch Programme wie FIFA Guardians und das FIFA Guardians-Diplom für Schutzmaßnahmen im Sport wurden bedeutende Fortschritte gemacht, um Kinder und junge Sportler vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen.

Die verstärkten Bemühungen der FIFA um eine Reform des Transfersystems stellt ebenfalls eine Fortsetzung ihres Engagements zur Bekämpfung von Korruption dar.

Im Juni dieses Jahres berichtete der Europarat auf der Grundlage der Arbeit seiner Staatengruppe gegen Korruption (GRECO), dass die künftige FIFA-Clearingstelle "einen Meilenstein auf dem Weg zu einem umfassenden, transparenten und integren Transfersystem für Fussballspieler auf der ganzen Welt darstellen wird."