Mittwoch 12 August 2020, 09:57

Aufbruch in Botsuana

  • Der Fussballverband von Botsuana (BFA) hat mit der Unterstützung des FIFA-Forward-Programms nachhaltige und ganzheitliche Entwicklungsprojekte realisiert.

  • Mehr als zwei Millionen US-Dollar wurden in neue Ligen, ein Kunstrasenfeld, Seminare für regionale Fussballfunktionäre und Trainerkurse investiert.

  • Besonders im Fokus standen die Förderung des Frauenfussballs und die Anstellung einer Frauenfussballmanagerin.

In einer Serie zur globalen Fussballförderung präsentieren wir FIFA-Forward-Projekte verschiedener FIFA-Mitgliedsverbände und zeigen, was das Programm für die Fussballförderung in verschiedensten Regionen der Welt bedeutet und bewirkt. Im heutigen Fokus steht Botsuana.

Eine nachhaltige und ganzheitliche Förderung des Fussballs im Land ist das Ziel des BFA. Der Grundstein dafür wurde 2016 mit einer Fussballstrategie für die systematische regionale Förderung des Kinder- und Jugendfussballs sowie das Wachstum des Frauenfussballs gelegt. Dank der Unterstützung des FIFA-Forward-Programms konnte der BFA seine Strategie umsetzen und Projekte zur stärkeren Talentförderung, zur Professionalisierung der Administration und zur Verbreitung des Frauenfussballs realisieren.

Kommen Sie mit auf eine Reise durch Botsuana.

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Botsuana befindet sich im südlichen Afrika und grenzt westlich an Namibia, nördlich an Sambia, östlich an Simbabwe und südlich an Südafrika. Das Land besteht zu 80 % aus Grasland und wüstenartiger Steppe und zählt 2,2 Millionen Einwohner, von denen ein Grossteil in der Hauptstadt Gaborone lebt.

Fussballverband von Botsuana (BFA): wichtigste Fakten

Gründung1966
FIFA-Mitglied seit1978
Größter ErfolgQualifikation für den Afrikanischen Nationen-Pokal 2012

Ausgangslage

Vier Blöcke, 17 Regionen und riesige Distanzen sind für den BFA eine große logistische Herausforderung. Zur Förderung von Jungen und Mädchen in allen Teilen des Landes braucht es deshalb in allen Regionen ein ausreichendes Sportstätten-, Beherbergungs- und Verpflegungsangebot.

Der Frauenfussball wurde sowohl beim BFA als auch in den Regionen lange stiefmütterlich behandelt und kaum finanziell gefördert. Entsprechend groß sind die Niveau- und Qualifikationsunterschiede bei den Frauenfussballtrainern im Land.

FIFA-Forward-Unterstützung

Spielerförderung und bessere Spielbedingungen

Neue Ligen, mehr Wettbewerb und ein größerer Talentpool. Dank der Organisation von drei Kinderfussballfestivals, nationaler U-15- und U-17-Ligen mit insgesamt 40 Teams sowie Trainer- und Schiedsrichterinitiativen hat sich das Spielniveau entscheidend verbessert. Junge Fussballer können nun ihr Talent zeigen und auf ihrem Weg durch die nationalen Jugendligen wichtige Spielerfahrung sammeln. Künftig werden die U-15- und U-17-Wettbewerbe regional durchgeführt, damit noch mehr Talente den Sprung vom Kinder- und Jugendfussball bis an die Spitze schaffen.

Dank dem Bau eines Kunstrasenfelds im technischen Zentrum des BFA in Gaborone können die Nationalteams des Landes nun regelmäßig unter optimalen Bedingungen trainieren. Das Feld wird von den A- und Jugendnationalteams sowohl der Männer als auch der Frauen genutzt. Es ist zudem jede Woche Schauplatz der Gaborone Senior Women‘s League, von Kinderfussballtrainings sowie Trainer- und Schiedsrichterkursen.

Übersicht über die vom FIFA-Forward-Programm finanzierten Projekte:

ProjektInvestment (in USD)
Installation eines Kunstrasenfelds im technischen Zentrum von Lekidi390,966
Beschäftigung des technischen BFA-Personals 201892,475
Beschäftigung des Cheftrainers des Nationalteams sowie einer Frauenfussballmanagerin123,432
Projekte zur Förderung des Kinder- und Jugendfussballs für Mädchen und Jungen750,000
Projekt zur Förderung des Kinder-, Jugend- und Frauenfussballs246,000
Projekt „Time for Change“221,610
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Frauenfussball im Aufwind

Mit der Anstellung von Tsholofelo Sethoko als Frauenfussballmanagerin bekannte sich der BFA zum Frauenfussball und zu dessen landesweiter Förderung. Zusammen mit der FIFA-Frauenfussballdivision entwickelte sie eine Frauenfussballstrategie, die mehr Trainerangebote und Förderprogramme für junge Frauen im Land schaffen soll.

Erste Erfolge sind bereits sichtbar, da der Frauenfussball in Botsuana immer populärer wird. Zudem hat das U-20-Nationalteam erstmals den Einzug in die zweite Runde der afrikanischen WM-Qualifikation geschafft, während das U-17-Nationalteam bei der COSAFA-U-17-Frauenmeisterschaft bis ins Halbfinale kam.

Maclean Letshwiti, BFA-Präsident

"Dank dem FIFA-Forward-Programm können wir davon träumen, dass Botsuana auch in der Fussballwelt den ihm gebührenden Rang einnehmen kann."

Erfolgsgeschichte

"Time for Change" ist die Antwort des BFA auf die Weiträumigkeit des Landes, indem es die Fussballförderung auf die 17 Regionen verteilt, da diese die eigentlichen Motoren der Entwicklungsstrategie des BFA sind.

Ansatz

Mit Seminaren zu Good Governance, Administration, strategischer Planung und Fussballmanagement wurden die regionalen Fussballfunktionäre gezielt weitergebildet. Mehr als 300 Funktionäre wurden bislang geschult, weitere Seminare sollen noch in diesem Jahr folgen.

Die Seminare boten auch Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen sowie die Arbeitsbeziehungen zwischen den Regionen, dem BFA, externen Interessengruppen und angeschlossenen Mitgliedern, insbesondere dem nationalen Verband der Grundschulen (BOPSSA) und der Botswana Integrated Sports Association (BISA), die für den Sport auf Sekundarstufe zuständig ist, zu verbessern.

Nutzen

Die Regionen wurden gestärkt und können nun eigenständig strategische Entwicklungspläne erarbeiten und Sponsoren finden, womit sie finanziell weniger stark vom BFA abhängig sind. Der BFA seinerseits weiß nun besser, wo in den einzelnen Regionen der Schuh drückt, und kann so auf die konkreten Bedürfnisse eingehen.

Das FIFA-Forward-Programm bietet den FIFA-Mitgliedsverbänden und den sechs Konföderationen umfassende und maßgeschneiderte Unterstützung für die Fussballförderung und basiert auf den folgenden drei Pfeilern: mehr Investitionen, mehr Wirkung und mehr Kontrolle. Forward will den Fussball weltweit so unterstützen und fördern, dass der Sport sein Potenzial in jedem einzelnen Land ausschöpfen und jeder, der will, uneingeschränkt mitmachen kann.

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